Kommentare 0

Die Rentiere rufen

In wenigen Tagen ist es so weit: Anna und ich brechen zu unserem ersten gemeinsamen Outdoorabenteuer auf. Es geht ins Reich der Rentiere nach Schweden und Norwegen. Mit Rucksack, Schlafsack und Zelt kehren wir dem Bürojob den Rücken. Vor uns liegt etwas Ungewisses und mir doch Vertrautes. Die Vorfreude hält seit Wochen an.

Wir starten in Foskros. Von dort geht es über das Langfjäll, quer durch den Töfsingdalen und Rogen Nationalpark – teils auf dem südlichen Teil des bekannten Kungsleden, teils querfeldein auf den Trampelpfaden der Fjällbewohner. Uns erwartet die skandinavische Tundra – weitläufige, karge Landschaften, die mich durch ihre Einsamkeit und Ruhe so sehr faszinieren.

Die vergangenen Tage nutzten wir, um Ausrüstung und Tour zu planen. Beide haben wir uns für neue Fjällwanderschuhe mit Goretex-Membran entschieden, die aufgrund der heißen Temperaturen hier in Deutschland nicht vollständig eingelaufen werden konnten. Im Fjäll kann es feucht werden. Einheimische und Tageswanderer sind nicht selten mit Gummistiefeln unterwegs. Doch bei zwei schweren Rucksäcken wollen wir auf ordentliches Schuhwerk nicht verzichten. Ich habe mich für die Hanwag Altai entschieden, Anna läuft mit den Tatras.

Zum ersten Mal hilft uns ein GPS bei der Navigation durch die meist weglose Gegend. Zwar können die Ebenen gut überblickt und mit einem Kompass angepeilt werden, doch das GPS erfüllt gleich zweierlei: Neben der sicheren Routenplanung und Orientierung zeichnet das Garmin unsere Strecke auf. So kann ich unsere Fotos später den Koordinaten zuordnen und die Tour visuell entsprechend aufbereiten. Seid gespannt!

Apropos Fotos: Das Fuji X-System hat mich in den vergangenen Wochen immer mehr überzeugt. Es ist die Mischung aus Haptik, Purismus, innovativen technischen Details und einer fantastischen Bildqualität. Etwas konkreter: Das Gesamtsystem ist ausreichend kompakt, um es auf Touren und im Cockpit dabei zu haben (Gehäuse, 35 und 18mm Objektiv plus vier Akkus und Filter). Das Suchersystem ist eines der innovativen Details. Schon während meines kurzen Abstechers in die Leicawelt habe ich die Vorteile des Messsuchers zu schätzen gelernt. Das Prinzip: Im Vergleich zum Sucher von Spiegelreflexkameras und digitalen Suchern, blickt man beim optischen Sucher von Leica und Fujifilm nicht durch das Objektiv auf das Motiv, sondern parallel dazu durch ein kleines Fenster. Das hat zur Folge, dass die Schärfentiefe geschätzt werden muss und den Vorteil, dass man im Sucherfenster mehr als nur den zur Brennweite passenden Ausschnitt sieht. Was daran so toll ist? Bei der Motivwahl lasse ich mir mehr Zeit als früher, überlege mir Alternativen. Ich fotografiere bewusster. Außerdem spart der optische Sucher im Vergleich zum digitalen Sucher, der bei Bedarf aktiviert werden kann, Strom – praktisch auf langen Touren in der Natur.

Doch zurück zur bevorstehenden Fjälltour. Wir haben verschiedene Routenvarianten ausgearbeitet, um je nach Wetter, Kondition und Muße flexibel zu sein. Optionen sind der Femundsmarka Nationalpark in der norwegischen Region Sor Trondelag, um direkt nach Røros zu gelangen. Alternativ geht es über Fjällnäs nach Røros oder auf dem Kungsleden weiter Richtung Norden.
Wir sind gespannt und voller kindlicher Vorfreude auf unser Fjäll-Abenteuer. Rentiere und Lemminge, wir kommen!

Wer sich schon jetzt einen kleinen Eindruck verschaffen möchte, was uns erwartet, der kann sich Text und Fotos von meinem letzten Fjällbesuch anschauen.

Schreibe eine Antwort


This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.