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Interview: Großes Familientreffen

Zeit, Strecke und Speed lauten die drei Wertungsdisziplinen beim F3B-Modellflugwettbewerb in Lünen. Zum 16. Mal luden die Modellflieger der Luftsportgruppe Lünen zum Lippeweiden Pokal ein. International-sportlich und gleichzeitig familiär ging es zur Sache. Kein Wunder: Die Teilnehmer kennen sich sei Jahren und reisten aus Frankreich, Belgien, Holland, Russland, Tschechien, der Schweiz und natürlich Deutschland an. Insgesamt 28 Helfer waren im Einsatz, um Peter Hubbertz und Uwe Schlaffke-Mowinkel bei der Durchführung der drei Wertungsrunden zu unterstützen.
Worauf es beim F3B-Sport ankommt, wie man es an die Weltspitze schafft und welchen Anforderungen Mensch und Material beim Wettbewerb ausgesetzt sind können die Piloten am besten selbst erzählen.

Andreas Böhlen (43) aus der Schweiz ist Führender im F3B World Cup. Mit seinem Team, darunter auch sein Vater, nahm er am 16. Lippeweiden Pokal in Lünen teil. Auf meine Fragen antwortete in sympathischem Schwiizerdütsch.

Andreas, du kommst aus der Schweiz, dem Hangflugparadies für Modellflieger. Trotzdem startest du seit vielen Jahren mit deinen Modellen an der Seilwinde. Warum?

Natürlich habe ich das Modellfliegen, wie viele in der Schweiz, am Hang gelernt und sogar an Hangflug-Meisterschaften teilgenommen. Aber der F3B-Windenstart ist nicht zu toppen. Es ist die Mischung aus Kraft, Beschleunigung und Speed, die mich von Anfang an faszinierte.

Werden die Modelle für den Start optimiert?

Ja, klar. Im Wettbewerb ist der Start besonders wichtig. Die Leistung der F3B-Winde ist per Reglement beschränkt. Jeder Pilot hat die gleiche Chance. Es kommt auf die Starttechnik und natürlich das Modell an. Die Konstruktion muss für den Start besonders steif sein. Beim “Schuss” (kurz vor dem Ausklinken) sind die Modelle der 40-fachen Erdbeschleunigung ausgesetzt.

Hast du ein Lieblingsmodell oder nutzt du unterschiedliche Modelle?

Ich bin ein Tüftler und probiere gerne aus. Immer dasselbe Modell zu fliegen wäre langweilig. Ich fliege Modelle von Jiri Baudis. Meine Eindrücke gebe ich an den Konstrukteur weiter. Es wird viel gefachsimpelt und optimiert. Das macht großen Spaß.

Als Führender im World Cup bist du sicher viel unterwegs. Was spornt dich an?

Es ist schon irgendwie eine Sucht. Wenn du gewonnen hast oder im Wettbewerb die 1000 holst (volle Punktzahl bei jeder Disziplin), dann lässt dich das nicht mehr los. Du nimmst dir Urlaub und verbringst jede freie Minute auf dem Flugplatz. Meine Frau ist fast immer dabei. Aktuell ist mit Niklaus Huggler (25) ein Newcomer bei uns im Team. Wir spornen uns gegenseitig an. Es ist einfach schön, wenn ich mein Wissen an Jüngere weitergeben kann und es fruchtet. Das ist mir sehr wichtig. Die Wettbewerbe – besonders hier in Lünen – sind wie große Familientreffen.

Weitere Eindrücke
Neben den Interviews mit Thomas Dylla und Andreas Böhlen findet ihr Fotos vom 16. Lippeweiden F3B Pokalwettbewerb in Lünen bereits auf meinem Blog. Außerdem gibt es ein wirklich sehenswertes Video vom Wettbewerb:

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