Auf den zweiten Blick: Eindrücke zur Olympus OM-D

Nach einer Hochzeit, einer kleinen Fotostrecke für die Presse und einem Einsatz auf dem Langenfelder Flugplatzfest ist es Zeit für einen kurzen Kommentar zur neuen Kamera.

Vorweg: Die Erwartungen an ein kompaktes, flexibles System wurden zu 100 Prozent erfüllt. Die Bildqualität ist bereits im JPG-Modus auf derart hohem Niveau, dass ich das Fotografieren in RAW auf spezielle Anwendungsfälle beschränken kann. Eben dann, wenn ein Maximum an Auflösung oder möglichst viel Spielraum bei der Nachbearbeitung benötigt werden oder kritische Lichtverhältnisse einen möglichst großen Dynamikumfang erfordern.

Die JPG-Farben der OM-D gefallen mir gut, sind allerdings etwas kräftiger und wärmer justiert, als ich es von der Nikon gewohnt bin. Natürlich lässt sich das alles über das Kameramenü feinjustieren. Für neutrale Ergebnisse erscheint mir die Farbvoreinstellung „Portrait“ sinnvoll.

Genial ist die Tatsache, dass das digitale Sucherbild bereits das später aufgenommene Bild simuliert. Belichtungskorrekturen, die Tiefenschärfe und Filtereffekte können also bereits während der Aufnahme eingeschätzt werden. Das macht beispielsweise auch den sonst üblichen Blick auf das Kameradisplay überflüssig und spart damit Strom.

Kunstflugpilot Mike Rottland wartet auf sein Display.

Kunstflugpilot Mike Rottland wartet auf sein Display.

Bei Aufnahmen mit viel Licht und offener Blende (1.4 beim Panasonic/Leica 25mm Objektiv) reicht die kürzeste Verschlusszeit von einer 1/4000 Sekunde und ein ISO-Wert von 200 für korrekt belichtete Fotos nicht aus. Die Aufnahme wird in solchen Situationen überbelichtet. Abhilfe schafft Abblenden oder die Verwendung eines Graufilters. Ich setze einen Graufilter in der Stärke ND 0.6 ein, der die Belichtungszeit um das Vierfache verlängert.

Der Autofokus ist für statische Motive perfekt und sauschnell. Der Nachführautofokus ist für bewegte Motive nicht zu gebrauchen. Aber selbst auf dem Flugplatzfest gelangen durch schnelles Fokussieren mit Einzel-AF scharfe Aufnahmen von schnell vorbeifliegenden Flugzeugen.

Ein Kuss zum Abschied.

Ein Kuss zum Abschied.

Das neue Seitenverhältnis des Micro Four Third Sensors (gegenüber 3/2 bei der Nikon) gefällt mir übrigens gut und passt besser zu meinem dokumentarischen Fotostil.

Nun bin ich gespannt auf meine unmittelbar bevorstehende Reise auf dem Yukon. Von Whitehorse geht es zusammen mit meinem Bruder im Kanu 750 Kilometer flussabwärts nach Dawson. Ein leichtes, gegen Witterungseinflüsse beständiges Kamerasystem ist da genau richtig.

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